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Die Entwicklung setzte ein, als sich viele Amerikaner ihre Häuser schlicht nicht mehr leisten konnten und umzogen: in Tiny Houses. Sofern Inka die Gartenpforte öffnet und ihr Grundstück betritt, fühlt sie sich wie im Urlaub. Anfang Mai hat sich die Hamburgerin ihren Traum vom eigenen Mobilheim, der etwas größeren Variante des Tiny House, erfüllt. Wann immer sie möchte, nimmt sich Inka eine Auszeit und flüchtet aus der Großstadt in ihr 36,5 Quadratmeter kleines Feriendomizil am Mözener See.

Auf dem Campingplatz Weisser Brunnen in Wittenborn (Kreis Segeberg) ist in den vergangenen Jahren eine Siedlung mit 17 Tiny-Häusern entstanden – eine 160 Quadratmeter große Parzelle gehört Inka. Die alternative Wohnidee, die ursprünglich aus den USA stammt, hat sich in Deutschland zu einem Hype entwickelt.

„Einmal lag ich in der Badewanne, und ein Mann schlich mit seinen Töchtern um mein Haus herum“, berichtet sie. An Wochenenden erklimmen „bestimmt 30 Leute“ den Hügel, auf dem die Häuser stehen, schätzt Inka. Ich bin dankbar, dass ich mir meinen Traum, der Natur nahe zu sein und den Trubel der Stadt hinter mir zu lassen, erfüllen konnte – das möchten andere vielleicht auch.“ Auch sie habe Recherchearbeit betrieben und vor dem Kauf die Tiny-Häuser auf dem Campingplatz besichtigt. Wenn die Assistentin der Geschäftsleitung des Otto-Konzerns Zeit in ihrem Mobilheim verbringt, merkt sie, wie wenig sie zum Leben braucht.

In Hamburg lebt Inka in einer 33-Quadratmeter-Wohnung, zieht bald innerhalb der Stadt auf 52 Quadratmeter um. Allein der aufwendige Transport von Polen nach Wittenborn, der unter Polizeibegleitung stattgefunden hat, kostete sie 10.000 Euro.

Im Vergleich zu einem ,normalen‘ Hauskauf ist das noch günstig – ein Haus am See kann man sich normalerweise gar nicht leisten.“ Trotz des großen Hypes sind die Möglichkeiten, in einem Tiny House zu leben, in Deutschland noch rar. Man darf es nicht einfach auf irgendeine freie Fläche stellen und darin wohnen. Die Häuser müssen mit Strom und Wasser versorgt sein, brauchen einen zweiten Rettungsweg, Dusche und Toilette und ausreichend Raumhöhe. Unzählige Leute meldeten sich nach Bekanntwerden dieser Pläne bei der Stadtverwaltung und wollten sich auf die – noch nicht einmal existierende – Warteliste setzen lassen. Vor knapp eineinhalb Jahren hat Stephan Diehn den Campingplatz Seerögen gekauft.

Der schwarze Acker und die 200 „Blechbüchsen“, wie Diehn die alten Campingwagen der früheren Bewohner bezeichnet, sind einer grün bewachsenen Fläche gewichen. Der Henstedt-Ulzburger arbeitet jeden Tag hart daran, seine Vision wahr werden zu lassen: Auf der 2,5 Hektar großen Fläche soll eine Tiny-House-Siedlung mit 65 ökologisch-nachhaltigen Mobilheimen entstehen. Bis jetzt stehen nur zwei Tiny-Häuser auf dem Grundstück – eines gehört Bettina Laabs und Ulf Trübel. Die Gründer von „Mobiltraumhaus“ mussten den Preis von anfänglichen 80.000 Euro stark anheben. Normalerweise braucht Ulf Trübel zwei Monate, um ein Tiny House zu fertigen. Schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit befinden sich die Freunde in einem Dilemma.

Tische, Stühle und Vitrinen hatte der selbstständige Messebauer mühsam in seinen Mercedes-Sprinter eingeladen. In zwei Tagen wollte er zur Internationalen Eisenwarenmesse nach Köln aufbrechen und die Stände der Kunden aufbauen.

Plötzlich saß der gelernte Tischler ohne Aufträge zu Hause im niedersächsischen Benefeld. Der Traum, ein gemeinsames Projekt aufzuziehen, geisterte schon lange in Laabs’ und Trübels Köpfen herum. Nach etwas über einem Jahr haben sie drei Häuser verkauft – nach Hessen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Alles hinzuschmeißen, noch einmal umzusatteln – das kommt für Laabs und Trübel aber nicht infrage.

Die in der Regel zwischen 15 und 45 Quadratmeter kleinen und auf Rädern oder Trailern stehenden Häuser verkörpern eine nachhaltige Lebensweise mit geringem ökologischen Fußabdruck. Peter L. Pedersen von „Rolling Tiny House“ lässt seine Häuser über zwei Ebenen bauen. So romantisch, wie die Bewegung in den Medien häufig dargestellt wird, sieht Peter L. Pedersen sie aber nicht. „Nach der Finanzkrise 2007 konnten sich viele US-Amerikaner das Leben in ihren großen Häusern nicht mehr leisten. „Ich habe genauso naiv angefangen wie alle anderen.“ Sein Sohn wollte zum Studieren nach Greifswald ziehen. „Dann baue ich dir eben in irgendeinem Hinterhof ein Tiny House“, sagte der Vater damals zu seinem Sohn.

Zwei Jahre lang hat Pedersen mit einem Team an der Entwicklung seines Modells gearbeitet und 800.000 Euro in die Forschung gesteckt. Um einen Bauantrag zu stellen, braucht ein Architekt unter anderem eine geprüfte Statik, eine Bauzeichnung und einen Wärmeschutznachweis.

Inka hat sich den Traum von einem kleinen Mobilheim erfüllt. Sie wohnt zeitweise auf 36,5 Quadratmetern auf dem Campingplatz
Inka hat sich den Traum von einem kleinen Mobilheim erfüllt. Sie wohnt zeitweise auf 36,5 Quadratmetern auf dem Campingplatz "Weisser Brunnen" am Mözener See.
Das Wohnzimmer und die Küche.
Das Wohnzimmer und die Küche.
Eine Treppe führt zum Schlafplatz in der oberen Ebene.
Eine Treppe führt zum Schlafplatz in der oberen Ebene.
Peter L. Pedersen von „Rolling Tiny House“ lässt seine Häuser über zwei Ebenen bauen.
Peter L. Pedersen von „Rolling Tiny House“ lässt seine Häuser über zwei Ebenen bauen.
Dieses Tiny House ist 24 Quadrat­meter klein.
Dieses Tiny House ist 24 Quadrat­meter klein.

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