Im Juli 2015 schrieb ich erstmals über das Ausmisten bei uns, mehr oder weniger nach Marie Kondo (#konmarie). Es häufte sich so viel Zeug an, es war nicht auszuhalten und unaufräumbar mit Kindern. Sich von zu vielen Dingen, die man eigentlich gar nicht braucht, auf eine schändliche Weise zu trennen: in den Müll statt Recycling. Als wir 2015 mit dem Ausmisten begannen, räumten wir allein aus dem Schlafzimmer acht Säcke an Bettwaren, Kinderkleidung und Schuhe, die wir nicht mehr benötigten. Wir spendeten diese dem DRK und das machte mich tatsächlich glücklich: Does it spark joy? Viele Sachen machten mich nicht glücklich, ich behielt sie nur, weil "es sich so gehört".
Was andere denken spielt hier jedoch rein: einige grummelige Kommentare erhielten wir wegen unserer Ausmist-Aktionen. Auch bezüglich der Marken, die wir nicht mehr kaufen wollen oder geschenkt haben möchten. Ich lese kaum noch in echten Büchern, dafür jeden Abend digital.
Mich machten die vielen Spielsachen unglücklich, die selbst meine Kinder nicht überblicken konnten. Das eine Brettspiel, das ich in meiner Kita spielte, die vielen Puppen, Spielzeuge und Figuren, die Freunde und Familie schenkten: es ist schwer, sich davon zu trennen. Dennoch ist es erforderlich, denn Spielzeug ist wohl das, was unser Haus am meisten füllt: mittlerweile im Wohnzimmer und in zwei Kinderzimmern.
Die Trennung von Erinnerungsgeschenken klappt nur langsam: die neu erschienene Spielekonsole, die mir meine Mann zum letzten Geburtstag schenkte: wenig bespielt, weg damit! Wir verkaufen viele Dinge und kaufen andere auch wieder (oft gebraucht), von denen wir sicher sind, sie wirklich zu benötigen.
Was ich sehr beneide: Meine Elterngeneration (und die davor) hat noch repariert statt neu gekauft.
Auch mein Laptop ist schon längst abgeschrieben und damit älter als drei Jahre. Spielsachen gehe ich regelmäßig durch: spielen die Kinder tatsächlich damit oder können wir uns davon trennen? Doch liegt das an uns: Statt diese nur sporadisch zu füllen, würde mit regelmäßiger Hausarbeit nicht nur die Küche aufgeräumter sein, sondern wir würden auch noch weniger Küchenutensilien benötigen.
Nach einem teuren und ökologisch katastrophalen Kaffeekapselexperiment stiegen wir wieder auf einen Kaffeevollautomaten um, der uns beide glücklich macht und sich rentieren wird. Tschüss, danke, dass ihr gute Dienste geleistet habt, würde #konmarie jetzt sagen
Doch die Sendung setzt zu sehr auf Gefühlsdusel, weniger auf Vorher-nachher-Bilder beim Ausmisten. Ich möchte Schubladen mit hübsch einsortierten Dingen sehen und auch, wie es Monate später dort aussieht.
Dann lieber Zumbo's Just Desserts, das schaute ich zu gerne mit meinen Söhnen, mit denen ich daraufhin riesige Torten plante! Die Ergebnisse in "Aufräumen mit Marie Kondo" waren teilweise nicht zufriedenstellend (wie auch die Haltung einzelner Menschen dort, doch das Problem hat man bei jedem Format).
In der Serie gibt Marie Kondo zwar Tipps, aber mir ist das zu wenig. "Marie Kondo, you know what would spark joy? Vorbei sind die Zeiten, als wir ungeachtet einfach das nächste Stück Technik shoppten.
Unsere Möbelhaus-Besuche haben stark abgenommen und damit auch der Einkauf von weiteren Bilderrahmen und sonstigen Deko-Artikeln, die es irgendwann mal an die Wand schaffen sollen. Aber: Ich weiß, wie viel Bettwäsche wir haben, sehe dank der Schrankumsortierung sofort, wie viel Kleidung jeder besitzt und weiß: die Dinge, die umherliegen sind uns wichtig, der Rest kann eigentlich in andere Hände wandern. Die drei Blusen und fünf Strickjacken rollte ich ebenfalls zusammen und habe nun sogar noch mehr Platz im Schrank.
Die Oberteile von Sohn 2.0 passen auch in eine Schublade, obwohl er einige mehr hat. Püppilines Kleidung stellte ich hochkant in kleine Kisten in ihren Schrank, da sie keine Schubladen hat.
Noch mehr eintönige Farben brauche ich nicht, hab ich schon! Doch es macht mich richtig glücklich, wenn ich auf meine ordentlich gereihten Sachen blicken. Schrank sortieren nach Marie Kondo: Oberteile gerollt zusammenlegen.









