Falls Ihr damit noch nicht gearbeitet habt: es handelt sich um eine Technik, Servietten (oder dünnes Papier) auf Möbelstücke und Dekoration zu kleben. Es reizte mich schon lange, ein komplettes Möbelstück mit Serviettentechnik zu bearbeiten.
Ganz ehrlich, wenn ich an Serviettentechnik denke, dann kommen bei mir kitschig beklebte Bilder von Blumentöpfen und Kerzenständern hoch. Aufgrund des scheinbar nicht abstreifbaren altbackenen Images der Serviettentechnik wird auch hierzulande immer öfter auf den, aus dem französischen stammenden Begriff Decoupage zurückgegriffen.
Spricht man von Decoupage, wird eigentlich festeres Papier verwendet. Denn bei der pingeligen Auslegung von Serviettentechnik ist wirklich nur das verkleben von Servietten gemeint.
Natürlich gibt es für beide Techniken auch unterschiedliche Klebstoffe und Lacke zu kaufen. Eine schöne Erklärung und bebilderte Anleitung zu Serviettentechnik und Decoupage findet Ihr auf den Seiten von VBS.
Egal wie viel Kleber verwendet wird, nach dem Trocknen ist der Klebstoff nicht mehr sichtbar. Die Oberfläche erhält einen schönen glänzenden Überzug und wird weniger anfällig gegenüber Umwelteinflüssen.
Ich bin kein Chemiker aber in Serviettenkleber steckt noch etwas drin, dass Papier weich macht. Auch normales Papier lässt sich so um Rundungen und Ecken kleben.
Im Vergleich mit “normalen” Klebstoff ruft Serviettenkleber den zwei- oder dreifachen Preis auf. Das bekleben von ganzen Möbelstücken wie bei meinem Stuhl wird da schnell kostspielig.
Für dieses DIY Projekt wollte ich daher auf einen selbst gemachten Serviettenkleber zurückgreifen.
Das hinzugefügte Wasser sorgt allerdings dafür, dass sich das Papier vermehrt mit Flüssigkeit vollsaugt. Der selbst gemachte Kleber erzeugt keinen fein glänzenden Lacküberzug auf dem Papier. Ich habe auch den Eindruck, dass er das Papier nicht ganz so weich macht, wie der echte Serviettenkleber.
Wer größere Flächen oder gar Möbel anvisiert, die danach noch einmal mit einem widerstandsfähigen Lack angestrichen werden, kann getrost den Kleber mit Bastelleim selber machen. Wer ein ganzes Möbel mit Papier bekleben will, muss etwas Zeit mitbringen.
In meinem Fall wies der Stuhl schon einige Gebrauchsspuren auf. Diese Makel des Möbel schleife ich mit meinem Exzenterschleifer vor der Bearbeitung glatt. Das Papier würde an diesen Stellen sonst nicht glatt aufliegen oder reißen. Dann lasst den Leim trocknen bis das Papier nicht mehr triefend nass ist.
Während des Festklebens wird das Papier durchsichtig, der Untergrund scheint durch und es sieht nicht so hübsch aus. Wenn Ihr sehr dünnes Papier klebt, ist es sinnvoll den Untergrund farblich neutral, bspw.
Sind Papier und Acrylfarbe getrocknet, lackiere ich meinen Stuhl mehrmals mit einem klaren Lack. Daher ist es optimal wenn Ihr einen auf solche Beanspruchung ausgerichteten Lack mit hoher Haltbarkeit verwendet. Der Lack lässt sich damit doch viel gleichmäßiger auftragen, Pinselstriche werden vermieden. Wenn Sie über diesen Link etwas kaufen, erhalte ich eine kleine Provision.








