Um sich fast vollständig selbst mit Obst und Gemüse zu versorgen, sollte der Garten mindestens 100 Quadratmeter groß sein – pro mitessender Person. Gute Planung ist das ganze Gartenjahr hindurch essenziell: Vorziehen der Pflanzen, Aussaat und Pflanzung, Misch- und Folgekulturen, Ernte und Herstellung von Vorräten, Sammeln des Saatguts fürs nächste Jahr, Garten- und Baumpflege etc. Bauen Sie immer mehr Gemüse und Obst an, als Sie verbrauchen – schließlich müssen Sie als Selbstversorger für den Winter Vorräte anlegen.
Gute Planung ist für einen Selbstversorger-Garten nämlich das A und O, damit Sie dort tatsächlich das gewünschte Obst und Gemüse in der richtigen (also benötigten) Menge anbauen und ernten.
Zudem sollten keine Leerlaufzeiten entstehen, in denen Beete leer bleiben – wenn sie doch stattdessen noch bepflanzt werden könnten. Süßkirschen und Walnussbäume hingegen sind wahre Platzräuber, da beide Arten sehr groß und breit werden können und einen entsprechenden Raumbedarf haben.
Während sich niedrigstämmige Gehölze leichter beernten und schneiden lassen, sind hochwüchsige in der Regel gesünder und langlebiger – auch wenn Sie dann für die Apfelernte eine Leiter brauchen. Als Selbstversorger sollten Sie jedoch darauf achten, auch fürs Einkochen, Trocknen und Lagern geeignete Sorten in ausreichender Menge anzubauen. Damit Sie Ihren Bedarf feststellen, schreiben Sie doch erst einmal einige Wochen lang auf, was Sie jeden Tag an Obst und Gemüse in welchen Mengen im Supermarkt kaufen – und danach planen Sie die Anbaufläche. Wichtig ist auch zu wissen, dass es von den meisten Gemüse- und Obstsorten frühe, mittel und spät reifende Arten gibt. Gut lagerfähig sind dagegen viele spät reifende Gemüse und Obstsorten, diese sollten nach der Ernte kühl und dunkel – etwa in einem Lagerkeller oder einer Miete – aufbewahrt werden. gegebenenfalls Mais und andere Besonderheiten wie etwa Physalis, Topinambur, Tomatillo (je nach Geschmack und persönlichen Vorlieben)
Ebenfalls unverzichtbar für Selbstversorger sind frische Kräuter zum Würzen in der Küche sowie zu Heilzwecken – etwa, wenn es im Hals kratzt und ein Salbeitee dagegen helfen soll. Diese können Sie in einem extra Kräuterbeet – die einzelnen Arten schön sortiert nach den jeweiligen Vorlieben im Hinblick auf Standort und Boden – anbauen oder auch in Mischkultur Im Gemüsebeet. Was Sie bei der Planung eines Selbstversorgergartens nicht vergessen dürfen: So ein Garten macht sehr viel Arbeit und zwar das ganze Jahr hindurch!
Durchschnittlich sollten Sie für einen rund 500 Quadratmeter großen Garten pro Tag etwa eine halbe bis eine Stunde Arbeit einplanen, wobei der zeitliche Aufwand natürlich auch davon abhängig ist, was gerade zu tun ist. Für alltägliche Aufgaben wie wässern, hacken, Unkraut jäten kommen Sie mit diesen Angaben ganz gut hin. Geht es jedoch um Arbeiten wie das Anlegen von Beeten, Pflanzen und Säen, Ernten und Haltbarmachen, dann sind Sie durchaus ganze Tage beschäftigt.
Auch im Winter bleiben noch Tätigkeiten übrig, etwa, weil Sie schon ab Januar mit dem Vorziehen der Pflanzen für die neue Saison, dem Obstbaumschnitt etc. beschäftigt sind. Zuvor jedoch noch ein Tipp: Sofern Sie Gartenneuling sind, sollten Sie nicht gleich mit einer großen Fläche starten – auch wenn es verlockend ist.
Fangen Sie jedoch zunächst mit einer Riesenfläche an (womöglich noch mit wenig Erfahrung im Garten), so ist der Frust schnell da und damit auch die Gefahr, das Projekt darüber zu beenden.
Damit die Pflanzen in Ihrem Nutzgarten emsig wachsen und auch schmecken, brauchen sie Sonne – und zwar davon so viel wie nur möglich. Sie können jedoch die bei Ihnen vorliegenden, speziellen Voraussetzungen verbessern, indem Sie reifen Kompost hinzufügen und im Herbst Gründüngung – vornehmlich Leguminosen, da diese den Stickstoffgehalt im Boden erhöhen – aussäen. Am weitesten entfernt dürfen die Obstbäume – optimalerweise auf einer Streuobstwiese, das ist auch gut für eine Vielzahl an nützlichen Insekten und Vögeln – stehen.
Ebenfalls keinesfalls fehlen darf der Komposthaufen, denn einerseits fallen bei einer Selbstversorgung viele Garten- und Küchenabfälle an, die möglichst natürlich entsorgt werden sollten und andererseits gewinnen Sie auf diese Weise einen wertvollen ökologischen Dünger für Ihren Garten. Der Boden sollte jedoch offen bleiben, damit die für die Humusbildung wichtigen Bodenlebewesen in den Kompost gelangen.
Wichtig ist außerdem, dass der Komposthaufen durch einen breiten, gut befestigten Weg leicht zu erreichen ist – und Sie dort genug Platz haben, um mit Schaufel und Schubkarre hantieren zu können. Der Markt für Gartengeräte ist riesig, kein Wunder, dass man gerade als Neuling gerne mal den Überblick verliert. Sind hohe Obstbäume vorhanden, ist zudem ein Obstpflücker recht praktisch, das erspart Ihnen das ständige Auf- und Absteigen von der Leiter. Diese Gehölze brauchen einige Jahre nach der Pflanzung, bis sie das erste Mal blühen und Sie ernten können.
Das bedeutet, Sie bepflanzen nicht jedes Beet mit nur einer Gemüsesorte, sondern kombinieren miteinander besonders gut harmonierende Gewächse. Auch hier sorgt eine kluge Planung dafür, dass nach der Ernte schneller reifender Gemüse das Beet nicht leer bleibt, sondern weiterhin genutzt wird. Eine gute Idee ist es daher, im Frühjahr mit schnellwüchsigen Sorten – etwa Radieschen, Spinat, Salaten etc. – zu beginnen, nach deren Ernte etwas langsamere Gewächse ins Beet zu setzen (vor allem solche, die ohnehin erst ab Mitte bis Ende Mai nach draußen dürfen, so wie Zucchini und andere Kürbisgewächse) und das Jahr schließlich mit schnellwüchsigen Gemüsen oder spät zu säenden Wintersorten (Beten und anderen Wurzelgemüsen, späte Kohlsorten usw.) zu beschließen.
„In den Selbstversorger-Garten gehört keine Chemie – alles, was man braucht, kommt völlig nebenwirkungsfrei aus der Natur!“ Hierfür brauchen Sie keine vermeintlichen chemischen Wundermittel, sondern können ganz auf die Kräfte der Natur vertrauen: viele Insekten, Vögel, Igel, Spitzmäuse, Eidechsen, Frösche und Kröten helfen emsig bei der Schädlingsbekämpfung
selbst hergestellte Pflanzenjauchen aus Brennnessel, Rainfarn, Ackerschachtelhalm etc. lassen sich gegen Pflanzenkrankheiten sehr gut einsetzen Überlegen Sie sich des Weiteren, wann Sie welchen Pflanzen wohin setzen – auch gut durchdachte Misch- und Folgekulturen helfen dabei, die Gartenpflanzen gesund zu halten und Schädlingen erst gar keine Angriffspunkte zu liefern. Gerade viele Fruchtgemüse, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit erst im Mai ins Beet dürfen, oder Sorten, die eine lange Keimphase haben, sollten schon früh ausgesät werden. Säen Sie stattdessen die geplanten Möhren / Radieschen / Kohlrabi etc. etwas zeitversetzt, damit nicht alles Gemüse zur gleichen Zeit erntereif wird. Deshalb sollten Sie immer so viel Obst und Gemüse anbauen, dass Sie für den Winter ausreichende Mengen Welche tollen Tipps Selbstversorger Rigotti für eine Ernte im Winter hat, zeigt dieser informative Beitrag.
Insofern ist es wichtig, gut zu planen und so viel Gemüse und Obst anzubauen, dass Sie davon noch einkochen und einfrieren können. So manches Gemüse wie etwa Pastinake, Rosenkohl etc. lässt sich auch in den Wintermonaten noch frisch ernten – sofern es nicht zu kalt ist und Sie diese rechtzeitig angepflanzt / ausgesät haben.
Natürlich lässt sich nahezu jedes Gemüse auch auf dem Balkon anbauen, so dass Sie auch hier bei guter Planung und Pflege eine reiche Ernte einfahren können.
Neben den obligatorischen Tomaten und Gurken eignen sich vor allem Paprika, Physalis, Salate, Radieschen, Zuckererbsen (niedrige Sorten!)
Auch Zucchini wachsen hier gut, sofern der Pflanztopf ausreichend groß ist und Sie gegebenenfalls mehrmals am Tag kräftig gießen. Manche Gemüsesorten sollten von vornherein im Gewächshaus angebaut werden bzw. bei Freilandanbau beispielsweise durch eine Überdachung geschützt werden.
Allerdings haben Sie auch nach einem solchen Ereignis die Möglichkeit, durch das anschließende Anpflanzen oder Aussäen (schnellwachsender) Gemüsesorten dennoch ernten zu können. Gefräßige Schnecken sind der ärgste Feind eines jeden Gärtners, fressen sie doch im Handumdrehen den ganzen Garten kahl.





