Die Perspektive dient also dazu, zweidimensionalen Bildern ein Gefühl von Dreidimensionalität zu verleihen. In der Kunst beschreibt die Perspektive die Eigenschaft, dass sich Gegenstände oder Räume mit zunehmender Entfernung verjüngen - also kleiner werden. Nahe und weit entfernte Objekte müssen demnach mit den richtigen Größenverhältnissen gezeichnet werden, um realistisch auszusehen.
Sie sind in den Bildern so aufgebaut, wie sie mit dem menschlichen Auge wahrgenommen werden und erscheinen deswegen realistisch.
Das Grundprinzip dabei lautet: Je weiter ein Objekt o. Ä. vom Auge entfernt ist, desto kleiner erscheint es. An der obigen Abbildung kannst Du erkennen, dass sichtbare Objekte Licht in Form von geraden Strahlen reflektieren.
Diese Strahlen führen immer zum gleichen Punkt im menschlichen Auge bzw. in dessen Linse. Das Gehirn verarbeitet die Informationen, dreht das Bild wieder richtig herum und weiß schließlich, dass einer der Bäume näher und der andere weiter weg entfernt steht. Die Lichtstrahlen, die zum Auge bzw. zur Linse führen, funktionieren als Hilfslinien - genauso werden sie beim perspektivischen Konstruieren als solche eingezeichnet. Die fließende Verkleinerung sieht das menschliche Auge natürlich nicht von der Seite wie in der obigen Abbildung. Bei der Horizontlinie handelt es sich um die Linie, die (in der Theorie) den Himmel von der Erde am weit entfernten Horizont trennt. Beim Zeichnen hat die Horizontlinie eine wichtige Aufgabe: Sie trennt den Boden vom Himmel ab.
Das bedeutet, auf der Horizontlinie befinden sich alle Fluchtpunkte, die etwas mit dem Untergrund bzw. dem "Fußboden" zu tun haben. Da fast alles, außer etwa ein Vogel aufgrund der Schwerkraft, mit dem Fußboden in Verbindung steht, wird der Horizontlinie eine enorme Wichtigkeit zugeschrieben. ein Gefühl von Freiheit, Größe, Macht, Erhabenheit, Über-Blick im wahrsten Sinne des Wortes. Falls Du mehr über die "Gestaltungsmittel der Fotografie" erfahren möchtest, schau gerne im entsprechenden Artikel vorbei! Eine weitere Technik, die eher für fortgeschrittene Zeichner geeignet ist, ist der sogenannte Fisheye-Effekt, der einem Weitwinkelobjektiv einer Kamera entspricht. Punkte, auf die mehrere Fluchtlinien zulaufen und in denen sie sich am Horizont für das Auge kreuzen, also einen Schnittpunkt bilden, werden als Fluchtpunkte bezeichnet.
Bei der folgenden Abbildung handelt es sich um eine Ein-Punkt-Perspektive: Abbildung 8: Darstellung von Horizontlinie, Fluchtpunkt und FluchtlinienQuelle: drawtut.com Bei einer gleichbleibend gerade verlaufenden Straße, die bis in die weite Ferne läuft, wird das eben gesagte deutlich: Von oben gesehen bildet die Straße zwei parallel laufende Linien. Befindet man sich jedoch selbst auf der Straße und schaut in die Ferne, erscheinen die beiden Linien als aufeinander zulaufend, also als würden sie sich verengen und an einem Punkt auf der Horizontlinie aufeinandertreffen. Interessant dabei ist, dass die Dir eben vorgestellte Frosch-, Vogel- oder Normalperspektive mit einer der folgenden Perspektiven kombiniert werden kann.
Es ist darauf zu achten, dass die vertikalen und horizontalen Umrisslinien des Objektes parallel zueinander bleiben. Abbildung 10: Verwendung einer Ein-Punkt-Perspektive zur RaumkonstruktionQuelle: drawtut.com In der Realität sehen wir Dinge meistens nicht mit einem einzigen Fluchtpunkt, sondern mit mehreren. Die Bezeichnung Eckperspektive kommt daher, da diese Perspektive meistens angewendet wird, wenn der Blick des Betrachters auf die Ecke oder Kante eines Objektes fallen soll.
Bei dieser Darstellung der Perspektive wird sowohl die Ecke bzw. Kante betont als auch die Höhe verzerrt. Abbildung 13: Drei-Punkt-PerspektiveQuelle: tomboweurope.com Zum Zeichnen von beispielsweise Hochhäusern oder anderen Architekturzeichnungen kommt die Drei-Punkt-Perspektive und ihre Verzerrung in Anwendung. Bei perspektivischem Zeichnen ist es sinnvoll, mit Bleistift zu arbeiten, sodass man die gezeichneten Hilfslinien wieder wegradieren kann. Schritt: Horizontlinie und Fluchtpunkt platzieren Zeichne eine horizontale, gerade Linie, die den Horizont darstellen soll. Wichtig ist dabei, dass diese parallel voneinander liegen und somit eine gerade horizontale Linie bilden. Diese bilden sowohl die hinteren versteckten Kanten als auch eine Hilfestellung für den Aufbau der Oberseite des Raumes, die jetzt folgt.
Dabei sollte man darauf Acht geben, dass alle vertikalen Linien senkrecht zum Horizont verlaufen. Klingt etwas kompliziert, anhand der folgenden Abbildungen lässt sich dieser Schritt besser erläutern! Schritt geschafft, hat man einen fertig konstruierten Raum in der Zentralperspektive mithilfe eines einzelnen Fluchtpunktes. Neben der linearen Perspektive gibt es noch weitere Möglichkeiten, Distanz zu zeigen und räumliche Tiefe aufzubauen.
Es handelt sich um die: Luftperspektive: Je weiter weg etwas ist, desto verschwommener, blasser, heller und blaustichiger (Verblauen) erscheint es, Vergleich: weitläufige Landschaften wie Berge oder Stadtgebäude. Farbperspektive: Je näher etwas ist, desto dunkler ist es, Rot sticht etwa mehr in den Vordergrund als Blau (Warm-Kalt-Kontrast und Qualitätskontrast).


















