Horizontale, rechtwinklige Linien die in die Tiefe des Raumes verlaufen, werden in der Mitte des Bildes auf der sogenannten Horizontalebene zusammengeführt und in einem Fluchtpunkt vereint. Der Fotografierende steht dabei mittig (zentral) zum Objekt und hält die Kamera waagerecht, ohne sie nach oben unten zu richten (was zur Frosch- oder Vogelperspektive führen würde).
Alle senkrechten Linien des Objektes verlaufen in der fotografischen Abbildung, genau wie in der Wirklichkeit, parallel zueinander (und nicht spitz zulaufend), was gerade in der Architekturfotografie wichtig ist. Überprüfen können Sie das beim Fernsehen, indem Sie bewusst auf die senkrechten Linien achten, die im Außenbereich und im Innenbereich von Gebäuden zu sehen sind. Sollen Betrachter auf etwas besonderes oder dramatisches hingewiesen werden, wechseln Fotografen, Regisseure und Kameraleute in die Frosch- oder Vogelperspektive, weil diese Perspektiven ungewöhnlicher wirken und oftmals spannungsgeladener sind. Dafür wird die Kamera beim Fotografieren nicht auf derselben Höhe zum Motiv positioniert, sondern unterhalb des Motivs (über dem Boden) oder oberhalb.
So kann eine alltägliche Szene eine ungewöhnliche Wirkung bekommen, die bei einer regulären Aufnahmehöhe auf Augenhöhe, oftmals nicht zu erreichen ist. Wird ein Haus in der Zentralperspektive fotografiert, kann bei fehlender direkter Sonneneinstrahlung (von vorn) und damit einhergehend das fehlen von Schatten, die Darstellung relativ platt wirken. Um Architekturfotografien noch räumlicher wirken zu lassen, sollte in die 2-Punkt Perspektive gewählt werden, welche durch den seitlichen Standpunkt der Kamera zum Motiv die Tiefe eines Bauwerkes offenbart. Die Froschperspektive (Blickrichtung nach oben) ist eine Dreipunktperspektive und wird im englischen auch Low-angle shot (beim Filmen) oder Worm’s-eye view genannt. Die Kamera befindet sich dabei unterhalb des Motivs (und der normalen Augenhöhe) und ist in der Regel nach oben gerichtet (Untersicht). Die Froschperspektive kann genutzt werden, um eine ungewöhnliche Sicht auf die Dinge zu ermöglichen (spannungsgeladener) und Motive imposanter, größer und stärker wirken zu lassen.
Angewandt wird die Vogelperspektive bei Übersichtsaufnahmen, zum Beispiel Stadtansichten von oben, oder um eine ungewohnte Perspektive (Blickwinkel) auf Motive zu ermöglichen. Nahe, zusammenhängende Objekte werden in der Vogelperspektive größer dargestellt, zum Beispiel der Kopf in Bezug zum Körper, Beinen, Füßen.




