Pia Steinhaeusser
Dieses Konzept sucht seinesgleichen: Mitten in der Innenstadt von Dorfen will das BRK eine Tagespflege mit integrativem Café eröffnen. Dazu kommen noch Praxen und die schon so lange gewünschte Fußgängerpassage neben dem gefährlichen Wesnertor.
Bis Ende 2018 betrieb das Gewandhaus Gruber dort sein Outlet, seitdem steht das Gebäude, neben dem engen Wesnertor leer. Der Ensembleschutz in der Altstadt stand einem Abriss entgegen, also muss der Eigner, die Firma Wilhelm & Scharl, sanieren.
Denn das Wesner, oder auch Münchner oder Kirchtor ist für viele Fußgänger ein wichtiger Durchgang in die Innenstadt, aber auch ein gefährlicher: Die Gehsteige direkt neben der Autofahrbahn sind sehr schmal. Immerhin eine 7:3-Mehrheit erhielt ein Teilbeschluss: Der Kirchtorplatz südlich des Gebäudes wird als Anfahrtzone für die Tagespflege komplett von parkenden Autos freigehalten.
Er stellte den Stadträten zwei mögliche Kompromisse: Die Freihaltung des nördlichen Teils direkt vor der Haustür der Tagespflege oder ein Parkverbot zu den normalen Geschäftszeiten, zum Beispiel zwischen 8 und 18 Uhr. Nur Martin Heilmeier (LDW) sagte: „Wir müssen um jeden Parkplatz kämpfen.“ Bei der Abstimmung blieb er damit aber in der Minderheit. Zudem soll das Café ebenso wie die Tagespflege einen Zugang zu einem Dachgarten auf der Nordseite erhalten, der so eine schöne Begegnungsstätte für Jung und Alt werden kann. Die Allgemeinarztpraxis mit drei Ärzten soll laut einem Schreiben von Wilhelm & Scharl an die Stadtverwaltung von einem „renommierten und örtlichen bekannten Ärzteteam“ bezogen werden. „So etwas findet man in ganz Bayern nicht“, sagt Scharl zu dem integrierten Quartierskonzept in derart zentraler Lage.
